Der
mozart 100 wurde von Juni auf September verschoben und so konnte
Gunnar Schwan leider nicht mit an den Start gehen. Auch ein zweiter Läufer musste leider verletzungsbedingt absagen und so bin ich mit Thomas Spannaus gemeinsam nach Salzburg gereist. Er war für die 108 km angemeldet und ich die 75 km.
Am Freitag haben wir die Stadt besichtigt und unsere Startunterlagen geholt. Am Samstag hieß es dann für Thomas 5 Uhr Start in Salzburg. Ich habe die Läufer noch starten sehen und bin dann gemütlich zum Busshuttle gegangen. Unser Start war 7 Uhr in Fuschl am See.
Hier war auch der VP 5 und so konnte man Wechselsachen, Verpflegung und die Sachen für das Ziel deponieren. Da es doch noch sehr kühl war, war ich froh, dass der Vorraum vom Gemeindeamt offen war und so saßen einige Starter im warmen auf dem Boden und warteten auf den Startschuss.
Punkt 7 Uhr ging es dann los. Erst auf Asphalt durch Fuschl Richtung Wald. Und dann ging es auch schon bald nach oben. Nach ca. 1,5 Stunden wurde ich von den ersten Männern der langen Strecke überholt. Die hatten dann 3,5 Stunden und 40 km in den Beinen. Allmählich ging es Richtung Gipfel vom Zwölferhorn. Der erste Blick durch die Bäume auf die Wolkendecke und ich musste das Handy rausholen. Ich wusste ja nicht, wie lange die Wolken noch unter uns da sind, ob wir wieder diesen Blick irgendwo haben werden und ich war ja auch zum Genießen da. Je weiter ich hoch kam, um so besser wurde es… aber trotzdem besser ist besser
Oh ja, oben angekommen …, es war ein Traum. Genau wegen solcher Momente mache ich das. Hach, ich hätte ewig dort bleiben können. Nützt ja nichts, also weiter wieder nach unten Richtung Wolfgangsee. Auf dem Weg gab es eine Stelle, wo einige Läufer falsch gelaufen sind, ansonsten war alles super ausgeschildert.
Der Wolfgangsee lag teilweise auch noch im Frühnebel. Ich fand das sehr mystisch. Ein kleines Stück sind wir am See gelaufen, um dann den Schafberg zu erklimmen. Der hat mir ganz schön zu schaffen gemacht. Zu dem Zeitpunkt hatte ich irgendwie keine Lust mehr, aber nützt auch in der Situation nichts, weiter geht es nach oben.
Nach ca. 24 km und 1900 hm war auch der zweite Gipfel erklommen. Jetzt hieß es wieder nach unten Richtung Wolfgangsee, das gleiche Stück wieder zurück allerdings jetzt bei herrlichem Sonnenschein. Auf der anderen Seite wieder aufwärts mit Blick auf den Wolfgangsee. Jetzt ging es immer wieder auf und ab Richtung Fuschlsee. Am VP habe ich meine Tasche zum Transport ins Ziel abgegeben und weiter ging es. Der See lud an so vielen Stellen zum Baden ein. Aber nützt ja auch hier nichts…weiter geht’s
50 km sind jetzt ca. erreicht… also immer noch 25 km und ca. 1000 hm. Jetzt geht es weiter immer auf und ab. Viele Läufer von der langen Strecke überholen mich. Aber auch eine Frau von meiner Distanz überhole ich und nehme ihr auf den Kilometern ca. 50 min ab.
Am letzten VP mit Vollverpflegung setze ich dann meine Stirnlampe auf, ziehe die Ärmlinge an, binde die Jacke außen an den Rucksack, Buff um den Hals und weiter geht’s. Die Frauen am VP meinten, es wird kalt durch die Schlucht. Aber irgendwie wurde es nicht kalt, zumindest mir nicht… alles wieder ausgezogen.
Jetzt hieß es konzentriert zu laufen. Erst wieder hoch und dann runter im Scheinwerferlicht meiner Stirnlampe. Wurzeln, Steine, Schotter, Treppen…ich hatte es irgendwie satt. Einzig der Gedanke an die Treppenläufer vom
METM haben mir Kraft gegeben. Die laufen 24 Stunden Treppe hoch und runter,
Tanja Höschele immer mit ihrem lächeln… also nützt ja nichts
Der kurze Blick auf das beleuchtete Salzburg entschädigte wieder für alles. Jetzt der letzte Abstieg um den Kapuzinerberg wieder hoch zu stapfen…und wie sollte es anders sein… Treppen. Der letzte Abstieg und auf einmal steht man mitten in der Salzburger Neustadt, Partystimmung bei den jungen Leuten. Und man kommt da müde, verschwitzt, dreckig durch die Menschen. Aber alle klatschen, feuern an. Noch einmal für Salzach überqueren und das Ziel ist nicht mehr weit. In der Altstadt ist es eher ruhig, aber trotzdem wird man angefeuert und ich bin überglücklich, als ich endlich durch das Ziel springen kann.
Thomas hatte mir zwischendurch geschrieben, dass er schon in Salzburg ist. Er musste leider verletzungsbedingt eher aussteigen. Im Ziel haben wir uns dann getroffen, ein Finisherfoto, Cola und darauf habe ich mich die gesamte Strecke gefreut… Mozartkugeln
Den Sonntag haben wir entspannt mit einer Bootstour, Besichtigung von Schloss Heilbronn und zurück mit dem Doppeldeckerbus genossen und mit echten Salzburger Nockerln beendet.
Rundum ein wunderschönes Wochenende, auch wenn es für Thomas nicht wie gewünscht gelaufen ist und Gunnar gefehlt hat.