Monatsarchive: Mai 2022

Rewe Team Challenge

Die Rewe Team Challenge ist immer ein kleines Highlight für mich. Dienstfrei beantragt und genehmigt. Die Trainingseinheit im Tempospiel hat sich für meinen Doppelstart bestens geeignet. Denn ich wollte ja nicht nur 1mal laufen. Meine Orga, hier eine kleine Herausforderung.
Zum Glück hat das erste Team Cultus Dresden für die 2. Startwelle gemeldet. Das zweite Team E.Infra hatte für die 4. Startwelle gemeldet. Diesmal beschloss ich die Stunden vor dem Rennen ruhig/er zu verbringen. Man wird ja nicht jünger und ich wollte zwei gute Zeiten hinlegen.
Zum Rückweg von meiner ersten Welle zur zweiten hatte ich mir ausreichend Gedanken gemacht. Der kleine Umweg über die Bürgerwiese und dem Rathaus erwies sich theoretisch und praktisch als optimale Variante. Wichtig war zudem bei den ersten 5 km von ganz vorn zu starten, damit genug Zeit für den Rückweg bleibt.
Der erste Start klappte ganz gut. Ich konnte gleich Fahrt aufnehmen und im 4er Pace Fuß fassen. Die Streckenführung hatte sich leicht verändert. Da ich den Streckenplan gelesen hatte, war das kein Problem. Nach 21:25 Minuten schnellte ich über die Ziellinie.
Ruckzuck zum Ausgang und im Wanderschritt zum Kulturpalast. René der Teamchef vom E. Infra Team wartete am Schnellrestaurant auf der Wilsdruffer Str. mit meiner Startnummer auf mich. 5 Minuten vor der verabredeten Zeit war ich schon da. Nochmal runterschalten, zur Ruhe kommen, um fit für die 4. Welle zu sein.
 
Pünktlich 20.00 Uhr gab es vom Radio Dresden Moderator den Startschuss. Viele, viele Läufer/innen wollten mitlaufen. Ich konnte mich noch etwas am Rand vorsichtig nach vorne schieben, um gleich wieder mit Vollgas ins Rennen einzugreifen. 4er Pace ging, ich schaute nicht weiter auf meine Garmin Uhr. Volle Pulle was das Zeug hergibt, war mein Motto. Davon ließ ich mich von nix aufhalten. Auch nicht von dem Radfahrer am Km 3 der es trotz Security und Polizeiposten geschafft hatte, auf die Laufstrecke zu kommen.
Mein Fokus war voll und ganz auf die restlichen 2 km gerichtet. Am Arnoldbad ließ es sich trotz der vielen Läufer/innen sehr gut laufen. Die Wasserstelle konnte ich wegen meinem Trinkrucksack auslassen. Endlich die Straße zum Dynamostadion. Den Turbo in Bereitschaft setzen und auf der Zielgeraden im Stadion zünden. Meine Zeit 21:44 Minuten.
Damit war ich sehr zufrieden. Mein Kamerad Kai vom DRK Sachsen, KV Dresden fragten mich am Ausgang wie oft ich noch heute vorbeikomme. Für die medizinische Absicherung danke ich allen Kameraden sehr. Ebenso den vielen anderen Helfern (Ulf Kühne, Kevin Kleinichen, Sportfreund Heichen und viele andere).
Das Tape vom Laserzentrum Dresden war mir eine gute Hilfe für mein Knie, Danke Ute.
Reiner Mehlhorn mein Trainer war auch dabei. An seinem Zuruf „Lächeln“ werde ich noch arbeiten. Eigentlich wäre jetzt Schluss mit meinem Laufbericht. Der bei-nahe- Zusammenstoß mit dem Radfahrer ging mir aber noch im Kopf rum. Bin daher noch ein paar Meter ausgelaufen, um eine Lösung zu finden. Manche Dinge passieren einfach. Vielleicht war beim Blick zu sehr nach vorn gerichtet. Ich drehte wieder um und lief zurück. So konnte ich noch ein kleines Stück mit Jan Riedel laufen. Er war super schnell.
Die Laufszene Sachsen hat wieder ein super schönes Laufevent geschaffen. Ich bin gespannt wieviel Startwellen es 2023 gibt.


„Der Forststeig in der Sächsischen Schweiz ist eine anspruchsvolle Trekkingroute für geübte, trittsichere und gut ausgerüstete Wanderer und Läufer. Er führt linkselbisch meist auf einfachen Waldpfaden auf forstwirtschaftlichen Arbeitsgassen über 100 km durch einzigartige Landschaften der sächsisch-böhmischen Schweiz.“ …

So die Beschreibung in den gängigen Reiseführern 😊

Bei meinen Läufen über den Malerweg und Bergtest Wehlen hab ich die Wanderwege in der Sächsische Schweiz, die man auch laufen kann, lieben gelernt. Die Beschreibung oben und die Laufberichte einiger Läufer haben mich neugierig auf den Forststeig gemacht und so entstand mein Plan, zumindest Teile des Forststeiges zu laufen.

Einen geeigneten Termin für mein Vorhaben zu finden war, wegen meines vollen Terminkalenders 2022 nicht ganz einfach. Ich wollte eh nicht die Gesamtstrecke von 105km laufen und so hab ich mir eine „Lightvariante“ über 58km geplant. Das es anspruchsvoll werden würde war mir klar, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Waldwege teilweise keine Waldwege waren und deshalb an einigen Stellen eine Herausforderung darstellen würden.

Am 19.04.22 bin ich nach meinem 06:00-08:00Uhr Schwimmkurs-Termin in der Schwimmhalle Bühlau mit dem Auto nach Bad Schandau gefahren, hab mich in die S-Bahn nach Schöna gesetzt und konnte gegen 09:45Uhr starten.

Die ersten 2km geht’s zum Warmlaufen auf flacher Strecke auf dem Elberadweg Richtung Decin. Direkt an der Grenze zu Tschechien dann’ steil bergauf und entlang des Gelobtbaches hoch zum Grund- und Kriegsweg. Der Einstieg gab mir eine Vorahnung was da an Höhenmetern noch kommen sollte 😊

Am Kriegsweg gingen dann die Herausforderungen los. Die Stürme der letzten Jahre und der Borkenkäfer haben den Bäumen stark zugesetzt und der Forst musste den Wald von umgefallenen und kranken Bäumen beräumen. Das machen die Kollegen mit schwerer Technik und so sahen die Waldwege dann auch aus.

Ich stand plötzlich mitten im Wald und es war kein Weg mehr erkennbar. Also war Improvisatin gefragt, um mit Hilfe von Komoot einen Weg zu den nächsten größeren Wegen zu finden. An Laufen war nicht zu denken, es ging nur klettern – kreuz und quer am Hang, über gefällte Bäume und tiefe Forstmaschinenspuren. Nach gefühlten Ewigkeiten hab ich den richtigen Weg irgendwie dann doch gefunden und fing an zu rechnen.

Mir wurde klar, wenn ich die Strecke nicht kürze, wird`s ein langer Tag und ich komm vielleicht erst nach Sonnenuntergang in Bad Schandau an. Das wollte ich nicht und entschied die Strecke um ca. 17km zu kürzen und die Schleife nach Tschechien wegzulassen. Irgendwann hol ich diesen Streckenabschnitt, der auch sehr schön sein soll sicher nach.

Am Hühnerberg bin ich dann nicht nach links abgebogen, sondern geradeaus, entlang der Grenze über die Fuchsbachstraße (was keine Straße ist 😊), bis zum Sommerhübelweg gelaufen. Dort war ich dann wieder auf meiner geplanten Strecke.

Einfacher wurde es aber trotzdem nicht. Die Wege endeten immer wieder im Nichts und ich musste improvisieren. Das machte den Lauf aber interessant und abwechslungsreich. Ich bin an Steinen und Aussichten mit genialem Blick auf den Elbsandstein herausgekommen, die ich sonst vielleicht nie wahrgenommen hätte.

Der Weg zum Pfaffenstein war auch wieder mit gefällten Bäumen zugestellt, weswegen ich wieder meine geplante Strecke verlassen und einen kleinen Umweg laufen musste.

Beim Passieren vom Gohrisch und auch vom Pabststein ist mir klar geworden, dass es nicht immer sinnvoll und einfacher ist, um die Steine drum rumzulaufen. Die Wege auf die Gipfel wären wahrscheinlich einfacher gewesen. So war wieder klettern und Wege finden, statt Laufen angesagt 😊.

Die letzten Kilometer wurden dann aber einfacher, es ging auf Wanderwegen bergab. Nach 43,5km und 1800HM bin ich glücklich und zufrieden am Bahnhof Bad Schandau angekommen.

Der Forststeig war vor allem für meinem Kopf wichtig, um mit unvorhersehbaren  Situationen, die auf langen Distanzen immer passieren können, umzugehen. Im Sommer steht der Mauerweglauf mit 160km an, da ist es wichtig auf sowas vorbereitet zu sein. Dafür hab ich jetzt eine Plan.

Es war es ein schöner Lauf und ein sinnvolles Training für die kommenden Herausforderungen. Ich bin optimistisch und freu mich auf alles was im Sommer kommt, egal wie es ausgeht 😊.

hier der Track Komoot

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Über diesen Lauf und meine anderen Wettkämpfe vm Ultralauf bis zum Ironman erzähle ich gern in einem Vortrag. Dabei gebe ich auf sympathische und kompetente Weise einen Einblick in den Alltag eines ambitionierten Sportlers, Trainers und Organisators von Sportveranstaltungen. Spanne einen Bogen in das tägliche Arbeitsleben und gehe auf die Themen Zeitmanagement, Selbstorganisation, Motivation und “work life balance” ein. Für einen Termin schickt mir bitte einfach eine Anfrage über das Kontaktformular



#METM 2022

2022 wollte ich mit meiner Dreierseilschaft „Ultralauf Dresden Team Oppacher“ wieder teilnehmen. Nach meiner Arthrose-Diagnose im rechten Knie bekam ich erstmal einen Dämpfer. Nicht anzutreten ist nicht mein Ding, zumal wir schon gemeldet hatten. So musste ich mich zurückkämpfen. Mit Wandern auf dem Mauerweg ging es im Winter 2021/22 los. Nach dem Ultralauf 9.0 ging es dann 1-mal die Woche zusätzlich an die Treppe. Da wurde mir klar, so schnell wie in den vergangenen Jahren bist du hier nicht mehr. Versuchen wollte ich es aber trotzdem. In den letzten Wochen immer wieder die Gedanken, ob das Knie die Sache überstehen wird? Eine Vertretung für mich fand ich nicht. Ich bin geradelt, geschwommen, war bei der Physiotherapie, „Bodenturnen“ habe ich verstärkt im Quickfit Dresden gemacht.
Endlich kam die Woche der Treppe. Mein Küchenchef vom Kahnaletto gab mir zusätzlich den 7. Mai frei. Ute Teuber von LaserMedica bot mir an, das das Knie zu tapen. Das nahm ich dankend an, da ich in der Vergangenheit damit sehr gute Erfahrungen gesammelt habe. Den Sonnabend habe ich ruhig angehen lassen. Nur kein Stress oder unnötige Sachen. Beim nächsten Mal fahre ich da zu dem Zeitpunkt auch kein Auto. Macht keinen Spaß mehr. Was esse ich so am Tag vor dem Lauf? Bei mir war es zum Abendessen ein Grillfest mit der Familie. Kohlenhydrate gab es in Form von Brot. Die Alleingänger waren da schon einige Stunden auf der Piste. Ich legte mich nach dem Essen nochmal hin. Denn die Müdigkeit ist der größte Gegner. Meine Ausrüstung hatte ich schon im Auto, damit ich nicht die halbe Nacht durchs Treppenhaus rennen muss. Um 21:45 Uhr holte mich Christian Sandkaulen mein Teampartner und meine Mitfahrgelegenheit vor der Haustür ab. So ging es in Ruhe zur Spitzhausstreppe. Timo Forstner war schon da, somit war unsere Dreierseilschaft komplett. Pünktlich 0:00 Uhr erfolgte der Startschuss. Als Läufer Nr. 3 hatte ich noch eine Viertelstunde Zeit bis zu meinem Einsatz. Mit Sportzeug dünn/lang ging es in meine erste Runde. Mit meiner Fenix 6 stoppte ich meine Laufzeit. Am rechten Arm trug ich meine gute, alte Forerunner 920XT von Garmin. Mit dieser stoppte ich die Pausenzeiten. Damit wusste ich, wann ich wieder am Start sein musste. Sonst habe ich der Technik keine Beachtung geschenkt. Ich wollte zunächst auch nicht wissen, wie unsere Platzierung ist. Den der „harte“ Kampf um eine gute Platzierung beginnt erst in der letzten Stunde. Es verging wie die Nacht, 0:00 Uhr, 1:00 Uhr, 2:00 Uhr das waren für mich nur Zahlen auf der Uhr. Als Koch bin ich Aktivitäten um die Uhrzeit gewohnt. Der Sekundarschlaf kam erst nach halb vier. Da schlafe ich meistens (vor dem Fernseher). So gegen 5:00 Uhr kam die Helligkeit wieder und wir liefen in den Muttertag. Die aufkommende Wärme fand ich persönlich nicht so schlimm. Wenn in der Schiffsküche die Lüftung ausfällt, dann ist es genauso warm. Timo und Christian schauten zwischenzeitlich in die Echtzeit-Liste. Da waren wir auf Platz 11./10. Mir war das nicht so wichtig, denn die Runden waren noch zahlreich. Auf meine Ernährung habe ich diesmal besser geachtet. Aufgrund meiner Allergien habe verstärkt auf Eigenverpflegung gesetzt:
Stroopwafeln von GU, Putenschinken und Butterkäse ohne Brot. Gurken/Paprika/Schafskäsesalat. Bananen, Äpfel, Weintrauben und Melone holte ich mir aus dem Verpflegungszelt. Getrunken habe ich natürlich viel und regelmäßig.
Fast Recovery von GU hatte ich noch mit. Vita Cola und Apfelschorle gab es im Verpflegungszelt. Mit Respekt schaute ich mir die anderen Teilnehmer an, insbesondere die Alleingänger. Aus eigener Erfahrung (2013/2015) weiß ich wie hart das ist. Beeindruckt hat mich zusätzlich der 50 Runden Läufer, der 100 kg abgenommen hatte und hier erfolgreich teilgenommen hat. Am späten Vormittag sagte mir Timo wo wir in der Liste stehen. Er fügte an „hier geht noch was“. Versprechen wollte ich nix, aber natürlich war der Kampfeswille geweckt. Die letzten der 25 Runden Läufer waren nun auch aktiv. Damit waren noch ein paar mehr Teilnehmer unterwegs. Das Überholen klappte ganz gut. Ich rechnete, wann wir ungefähr im Ziel ankommenden würden.
16.00 Uhr wollte mich meine Mausi abholen. Die Zeit zwischen Zieleinlauf und der Abholung wollte ich mit Ruhen verbringen. Um nicht am Tisch vom Spitzhausrestaurant nach dem METM einzuschlafen. Langsam zeichnete sich eine für uns sehr gute Platzierung ab. Zwischenzeitlich waren Platz 6/7/8 nur Sekunden auseinander. Das spornte uns zusätzlich an. Das wir Platz 2 aus 2021 verteidigen können war utopisch. Aber wir wollten so nah wie möglich rankommen. Also noch mehr Tempo machen in Runde 30/31/32 denn „hinten werden die Gänse fett“. Körper, Seele und Knie waren im Einklang. Dann kam sie meine letzte Runde Nr. 33. Da konnte ich alles loslassen und Tempo wie in jungen Jahren machen. Timo‘ s 34. Runde wollten wir – wie sonst immer – zusammen in der Seilschaft laufen. Diesmal wollten wir mit der Zeit nix anbrennen lassen. Christian und ich begleiten Timo bis zum Maskottchen Clara am Fuße der Treppe. Dort nahmen wir die Medaillen in Empfang. Timo gab weiter Gas und machte die 100. Runde voll. Oben am Gipfel des sächsischen Mt. Everest liefen wir gemeinsam über die Ziellinie. Das Gefühl war diesmal unbeschreiblich. 6. Platz von 15 Dreierseilschaften, bei starken Mitbewerbern. Glücklich war ich zudem, dass die physiotherapeutische Behandlung meines Knies angeschlagen hat. Elli von der Physiotherapie Schrick in Dresden-Klotzsche hat sehr gute Arbeit geleistet. Nach dem Zieleinlauf schnell ins Zelt, Sachen zusammenpacken und etwas schlafen. Aus dem Schlafen wurde nix, war viel zu aufgeregt. Dann kamen 3-4 Schüler von den 11 Freunde Staffeln rein, denen es nicht so gut ging. Da macht man sich auch Gedanken. Ich wünsche gute Besserung. 2023 möchte ich wieder, dann bei der 19. Auflage des Mt. Everest Treppenmarathons, mit meiner Dreierseilschaft „Ultralauf Dresden Team Oppacher“ antreten. Über den Vorschlag von Ulf in der Zeltküche vor dem Bismarckturm was zu kochen, denke ich nach. Eine Geflügelkraftbrühe oder ein Schwein am Spieß könnte ich mir vorstellen. Mal sehen, wie dann mein Dienstplan ist. Die Zeit bis dahin ist noch lang. Mir hat es wieder Spaß gemacht. Wenn ich die nötige Demut an den Tag lege, dann wird es klappen. Danke möchte ich allen sagen die mich unterstützt haben. Mausi für Ihre Geduld (das 3 Gänge Menü haben wir gut gefinished). Reiner Mehlhorn für die Trainingspläne, GU für die Stroopwafeln und das Watermelon Splash Flavour, Elli von der Physiotherapie Schrick und Ute Teuber von LaserMedica für das Tape. Ganz großen Dank an die Helfer, die das ganze Event erst möglich gemacht haben. Dank an Christian für das gemeinsame Training an der Treppe und die Fahrten bis dahin. Ulf und Peter haben eine perfekte Arbeit geleistet. Super auch die vielen Anfeuerungen an der Treppe. Tell, Uwe vom OEM, Kerstin, Reiner, Torsten und, und, und …. danke! Danke an Manuela Hering die für einige Stunden unser Supporterin war. Grüße an die Startnummer 3033. Sport verbindet.

Hartmut



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