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Das Mitlaufen zum Dresden Marathon war für mich wieder Ehrensache. Da ich seit über einem Jahr keinen Lauf über 42 km mehr absolvierte, hatte ich diesmal keine Ahnung, wie es laufen wird. Die Arthrose im rechten Knie war der Grund. Die kleinen Tempoläufe über 10 km in den letzten Wochen versprachen eine gute Substanz. In der Woche des Marathons eine 3-Tages Radtour von Cottbus über Peitz nach Dresden gemacht – das klappte ohne Probleme. Terminlich kann man das machen, man muss es aber nicht. Ich habe es durchgezogen.

Freitag und Sonnabend auf der Messe zum Dresden Marathon am Stand des Ultralauf 10 gestanden. Quasi als Einstimmung für den Sonntag. Wettertechnisch versprach es, ein super Tag zu werden.

Pünktlich zum Marathon am Sonntag aufgestanden. Ein Wink des Schicksals ließ mich kurz am Start zweifeln. Aber mein Kopf und mein Herz sagten dann ja. Mein Platz war im Startblock B. Da traf ich André Klemt aus Görlitz und Anke Schülke aus Berlin. Ganz kurzer Plausch und ab ging es. André meinte: „Die 3:30er Zeitläufer wären doch was für Dich.“ Mein Ziel war eine Zeit um 3:45 h. Da ich dicht an den 3:30er dran stand, ließ ich mich von Ihnen ziehen. Auf meiner Uhr stand was von einer 5:20er Pace. Das war mir gefühlt zu langsam. Also überholte ich nach kurzem Zögern. Dass die Zeitläufer absolute, routinierte Profis sind, ist mir bewusst. Aber für mich hat es nicht funktioniert. Nun fühlte ich mich als Gejagter. Das war nicht gut. Natürlich versuchte ich ruhig zu laufen. Am Großen Garten hatte ich einen guten Vorsprung herausgelaufen. Sollte ich unter 3:30 h ankommen? Weiter, nur weiterlaufen. Auf der ersten Runde ließ ich alle Wasserstellen aus, nur ein paar Stückchen Banane und 2 Riegel von GU gönnte ich mir. Wasser gab es aus meinem Laufrucksack. Nach 21 km zeigte meine Garmin Uhr 1:42 h an. Gar nicht mal so schlecht. Die HM-ler liefen in Richtung Ziel und ich in die zweite Runde.

Es ging gut – noch. Ich spürte, dass es nun wieder hart werden wird. Meine Blase zwang mich nach 27 km zum zweiten Mal zum Boxenstopp. In diesem Moment zogen die 3:30er Zeitläufer an mir vorbei. Das war deprimierend, egal zum Heulen blieb keine Zeit. Mein nächstes Ziel war die 30 km Marke und schauen was die Uhr sagt. Sie sagte, die 3:45 Std sind drin, wenn du einfach nur läufst. Die Oberschenkel waren längst zu. Mein sturer Dickkopf gab den Befehl zum Weiterlaufen. Heute ist Marathon und wer leiden will, muss 42 km laufen. Ich gehöre definitiv dazu. Ab Km 35 wurden meine Beine wieder locker. Geht doch, mein Körper war wieder im Einklang. Man muss nur miteinander reden. Die vielen Streckenposten in Uniform oder in Zivil fielen mir auf. Danke, so konnten wir ungestört laufen. Den Rettungswagen des DRK und der Malteser auf der Laufstrecke wurde selbstverständlich Platz gemacht. Denn Einsatz ist Einsatz. Nun war es ja nicht mehr so weit. 5+2 Kilometer rechnete ich mir vor. Die gute Laune stieg, mental war ich aber noch vorsichtig. So ging es in Richtung Ziel. Die letzten Kilometer kannte ich genau. Es machte Spaß. Die nachfolgenden Kilometerschilder waren eine Augenweide. Denn sie bedeuteten, dass ich bald in meiner Wunschzeit ankommen werde. Vielleicht sogar früher? Der Blick auf meine Garmin-Uhr versprach es. Mit dem Einbiegen auf das Terrassenufer war der Damm gebrochen. Nur 1 km und Äppelstücke.

Die letzten Reserven aktiviert oder sie aktivierten mich. Vorbei am Kahnaletto, am sächsischen Landtag. Da waren die letzten 100 Meter da – geil. Andreas Fischer der Sprecher im Ziel peitschte mich zusätzlich an. „Schnellster Koch“ von Sachsen. 3:40 h stand auf der Anzeige. Im Ziel meine Kameraden vom DRK begrüßt. Jetzt hatte ich richtig Durst. Cola mit Wasser war mein Getränk. Auf einem Stuhl der Malteser verbrachte ich ein paar Minuten zum Entspannen. Die Sanitäterin vergewisserte sich, dass es mir gut geht. Ich wollte einfach nur sitzen und die Ankunft genießen.

Nun schnell zur Massage. Ute und Irmi vom Dresden Marathon e.V. sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Ich wurde von der Mentorin der Physiotherapeuten betreut. Das nutze ich gleich, um meine Anfrage zur Physiotherapie für den Ultralauf 10 anzubringen. Hoffentlich klappt es. Denn nach den extralangen Laufetappen ist vor der Massage. Damit man schnell wieder fit wird. Ja nun. Alles Feierabend oder was? Natürlich nicht.

Denn beim Aufräumen versprach ich dem Veranstalter des Dresden Marathon im Congress Center zu helfen. Dank der guten Physiotherapie ging es mir ganz gut. Mit einem Lächeln begrüßte mich Ron Peter (Sohn eines berühmten Läufers). Wir sehen uns nur einmal im Jahr nach dem Marathon und sind doch gute Freunde. Einige Zeit räumten wir verschiedene Sachen in seinen Transporter und brachten diese ins Lager.

Ron fuhr mich dann noch nach Hause. Vielen Dank. Denn auf die Bahn hatte ich keine Lust mehr, obwohl ein Fahrschein in der Startnummer incl. war. Was vielleicht für das nächste Mal cool wäre, den 10er etwas früher zu starten. Dann könnte man in Dresden City einen Ultra laufen – 😉das wäre ein Traum. Vielen Dank an Reiner für die Trainingspläne, die haben funktioniert!



Durch einen glücklichen Umstand erfuhr ich von dem Schwimmen in Limbach-Oberfrohna. 24 Stunden in auf einer 25 m-Bahn. 10.000 m am Stück stehen immer noch auf meiner To-Do Liste. Hier wollte und konnte ich mich weiter ein Stück rantasten. Die Taktik war klar: 50 m Brust / 50 m Kraul. Alle 30 Minuten eine GU-Gel Pause und schauen was geht. Entweder vor dem Spätdienst oder nach dem Frühdienst war mein Zeitfenster. Die Entscheidung nahm mir mein Küchenchef ab.
Aktuell war dann Spätdienst am 10.09. im Kahnaletto angesagt. Daher war ich 10:00 Uhr pünktlich zum Start der Veranstaltung in Limbach-Oberfrohna.

Ein Foto mit dem Maskottchen gemacht, Bahn ausgesucht und los ging es. Ich kam gut in meinen Rhythmus rein. 28 °C Wassertemperatur – nicht unbedingt meine Temperatur aber man gewöhnt sich dran. Meine Mitschwimmer auf Bahn 4 waren fulminant, super sportlich fair. Es war grandios. Keiner hat gedrängelt oder gerempelt. Vom normalen Training kennt es man es anders. Hier war es so, wie es eigentlich sein sollte. Nach dem Mittag ein Schwimmer mit Handicap auf der Bahn. Er schwamm mittig und sehr ruhig. Er wurde integriert, es war ein Fest. Da wurde halt rechts überholt. Dann rollte ein ICE mit angehenden Jungprofis an und über mich. Alles super sportlich fair. Am Ende jeder Bahn stellte ich mich hinten an und war weiter Teil des Wettkampfs. Überholen konnte und durfte ich auch ab und zu. Ich habe mich getraut, bei Gegenverkehr zu überholen. Im regulären Training machte ich das nicht. So verging die Zeit. Nach jeder halben Stunde raus aus dem Wasser und GU-Gel verzehrt. 13:00 Uhr kam der Mann mit dem Schwimmhammer. Die Anstrengung machte sich bemerkbar. Aber nö – aufhören wollte ich noch nicht. 4 h Schwimmzeit hatte ich mir vorgenommen. So ging es wieder auf meiner Bahn Nr. 4. Am Ende der Bahn wurde manuell gezählt. Das fand ich sehr gut. Mit meiner Garmin Uhr bin ich sonst sehr zufrieden. Bei der Anzahl der Bahnen, da zählt die Uhr anders. Zumal ich nach jeder zweiten Bahn den Schwimmstil wechselte. Meine Pausen habe ich rausgestoppt. Aus Rücksicht vor meiner Arbeit und dem Verkehr auf der Autobahn habe ich 14: 30 Uhr meinen Versuch beendet. In Ruhe angezogen, Teilnehmerurkunde abgeholt und ab ins Auto. In der Stadt Dresden warteten die Straßensperrungen zum Frauenlauf noch auf mich. Mit kleinem Umweg erreichte ich rechtzeitig das Terrassenufer. Vom Schwimmen taten mir die Oberarme etwas weh, sonst hatte ich es gut überstanden. Am 2. oder 3. Wochenende im September 2023 bin ich sicher wieder in Limbach-Oberfrohna beim 24 Stunden Schwimmen dabei. Großen Dank an die Organisation, die Leute bei der Anmeldung und Respekt an die Zähler der Bahnen. Das war sicher keine einfache Aufgabe bei der Vielzahl der Schwimmer.



Walk & Give

Auf Facebook lass ich, die Ankündigung der gemeinnützigen Organisation Expika mit ihrer Spendenlaufserie in Dresden in der Altmarktgalerie vom 14.6. – 18.6.2022 Station zu machen.

Beim Küchenchef vom Kahnaletto habe ich gefragt, wie ich in dieser Woche frei bekomme. Der 17.6. war dafür am besten geeignet. Dem Veranstalter die Bereitschaft zum Laufen für den Ambulanten Kinderhospiz Dresden signalisiert. Zunächst bekam ich gemeinsam mit dem Ultralauf Dresden den Slot am 17.6.2022 von 16.30-19.30 Uhr.

Daraufhin verschiedene Läufer angeschrieben, wer Zeit hat.

Nebenbei sagte ich Expika, wenn noch ein zweiter Slot frei ist, dann stehen ich mit dem Ultralauf Dresden gerne weiter zur Verfügung.

Am Freitag vor dem Schlosstriathlon kam der Anruf: Können Sie am Mittwoch, 14.6. von 13.00-16.00 Uhr zusätzlich laufen?

Das war eine Aufgabe. In Gedanken war ich voll im Tunnel zu meiner ersten Halbdistanz in Moritzburg.

Gefragt, Gesagt, Gemacht. Nochmal ans Telefon gesetzt und geschaut, wer ist verfügbar in dieser Zeit.

Franziska Kranich eine  Laufsportgröße aus Görlitz sagte zuerst zu. Gunnar Schwan nahm sich auch die Zeit. Er hatte am 11.6. in Moritzburg eine Langdistanz gefinished.

Marcus Oertel sagte für das Zeitfenster von 15.00-16.00 Uhr zu.

Ich persönlich hatte Frühdienst und konnte nicht dabei sein.

Montagmorgen ( 13.6.) nächster Anruf von Expika.

Der Verein der am Mittwoch von 16.30-19.30 Uhr laufen wollte, hat gerade abgesagt. “ Können Sie nochmal einspringen? “

Wieder den Küchenchef gefragt, ob ich zum Spätdienst um 18.00 Uhr etwas später kommen kann. Na klar für einen guten Zweck stellen wir Dich gerne frei, hieß es vom Kahnaletto.

16.00 Uhr war ich dann am 14.6. in der Altmarktgalerie. Warm gemacht, damit es pünktlich losgehen kann. Mein Ziel war bis max. 17.30 Uhr zu laufen. Denn 18.00 Uhr war Dienstbeginn zur Spätschicht.

Franzi und Gunnar blieben vom vorangegangenen Slot zusätzlich länger da. So konnten wir im 3er Team im Wechsel sprinten.

Über FB konnten wir noch Ronny Triathlon und Rahal Mochtari erreichen. Beide konnten die Zeit nach 17.30 Uhr ergänzen.

Kurz nach 17.30 Uhr übergab ich das Laufband an Ronny.

Rahal startete 18.30 Uhr.

Ich rannte nach meinem Lauf auf Arbeit und schaute mir auf YouTube den weiteren Verlauf der Veranstaltung an.

Kurz vor 20.00 Uhr bekam ich das amtliche Ergebnis von 71.48 km übermittelt. Mit so einem Ergebnis hatte ich nicht gerechnet.

Für den Teil 2 von Walk & Give am 17.6. hatte ich mir, mit meinen Läufern viel vorgenommen, damit wir mit unserem Ergebnis die weitere Arbeit des AKHD unterstützen können.

Jeder Kilometer versprach 10.00€ für den Kinderhospiz, das war pure Motivation.

Als Erster ging Wolfgang Klee vom Kinderhospiz für 30 Minuten in die Vollen.

Danach war ich dran.

Thomas Heinelt mehrfacher Marathonläufer war super in Form, so sammelte er viele Kilometer.

Danach wurde es international Rahal Mochtari und sein Freund Aziz sind ein extrem hohes Tempo gelaufen. Aziz schaffte hier eine Höchstgeschwindigkeit von 20km/h.

Regelmäßig wurde gewechselt, um die Pace hochzuhalten.

Der Moderator Frank F. Richter hat uns und die Gäste der Altmarktgalerie zwischendurch bestens unterhalten. Es gab Informationen zur Arbeit vom Kinderhospiz und den erlaufenen Kilometerstand.

Die Zeit verging wie im Fluge. Um 19.30 Uhr wurde das Schlussergebnis für den 17.6. verkündet: 44.69 km. Mittwoch und Freitag zusammengerechnet erliefen wir gesamt: 116km.

Der Sonnabend versprach dann nochmal Aufregung. 16.30 Uhr fand die Sonderauslosung der 500€ statt.

Wolfgang Klee und ich waren für den Kinderhospiz vor Ort. Die Glücksfee war uns hold. Der AKHD wurde gezogen.

Als Gesamtresultat standen somit 1660 € auf der Uhr. Ich danke Wolfgang Klee, Marcus Oertel, Gunnar Schwan, Franziska Kranich, Ronny Triathlon, Rahal Mochtari, Aziz für ihr Mitlaufen.

Großen Dank an Expika für die Organisation und der Altmarktgalerie für die Gastfreundschaft.

Für die Zukunft: Natürlich laufen wir bei ähnlichen, nachfolgen Spendenläufen auch für andere Vereine zur Verfügung. Gemeinsam können wir Gutes tun.



nächster Lauftreff

Thomas Müntzer Platz
Sonntag, 28. April 2024
um 10:00:00 Uhr   (nähere Infos)