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Mit einer Halbdistanz habe ich mich lange sehr schwergetan. Seit meinem ersten Besuch in Moritzburg vor vielen Jahren hat mich der Triathlon insbesondere der Schlosstriathlon in seinem Bann gezogen. OD und Jedermann mehrmals und auch gerne hintereinander an einem Tag. Marathon in einer Staffel habe ich  hier ebenso absolviert.
Aber ich wollte mehr. Ein Tria-Rad erhielt ich schon vor einiger Zeit von der Firma GU. Damit konnte ich auch Rückenschonend mehr als 40km am Stück fahren. Trotzdem hatte ich Hemmungen vor einer HD/MD. Der innere Schweinehund war zu groß. 90 km Rad im hohen Tempo war für mich unvorstellbar.
Als ich mit einem Tourenrad mal 100km von Dresden nach Görlitz in 5 Stunden gefahren war, hatte ich danach Rückenschmerzen. Da hat sich wohl mein Körper zu sehr gemerkt. Ich haderte mit mir seitdem umso mehr. Man wird ja auch älter. Mit dem Aufschieben von Aktivitäten habe ich keine guten Erfahrungen gemacht. Also alle Ängste über Bord geworfen und für die kleine Königsdisziplin in Moritzburg im Januar  angemeldet.
Im letzten Jahr hatte ich die MD aufgrund der Pandemie allein/inoffiziell gemacht. 2022 wollte ich es offiziell machen. Im Oktober erwischte mich die Arthrose im Knie. Alles sportliche auf null. Mitte Dezember konnte ich langsam wieder anfangen mit dem Sport. Reiner hat meinen Trainingsplan langsam, dementsprechend aufgebaut. Anfang Januar war die Anmeldung für die MD/HD beim Schlosstriathlon. Macht mein Knie das mit, möchte mein Körper das? Aufschieben wollte ich es aber nicht weiter. Wer weiß was sonst noch passiert.
Anmeldung gemacht und alles auf den 11.06.2022 ausgerichtet. Physiotherapie, Elektrotherapie, Tapen, Mehr dehnen, Blackroll. Bodenturnen im Quickfit Dresden. Sogar zur Wassergymnastik bin ich gegangen. Mit dem Knie wurde es langsam über die Wochen besser. Die Umfänge beim Trainingsplan wurden mehr. Ich bekam ein Gefühl für das lange Radfahren. Für das Üben des Radwechsels nutzte ich eine alte Felge von der Firma 2rad Henke. Mein Körper, meine Seele fanden Gefallen am erweiterten Tria- Training. Schwimmeinheiten absolvierte ich in der Schwimmhalle und im Stausee Radeburg.
So verging die Zeit und Schwups war der Tag des Wettkampfes da. Für den Transport meines Gepäckes konnte ich meine Mausi gewinnen. Ich bin mit dem Bus bis Boxdorf gefahren. Den Rest zum Start auf eigener Achse/n. Der Schwimmstart erfolgte diesmal als Rolling Start. Um die Topathleten nicht zu behindern habe ich mich ganz hinten eingereiht. Dann kurz vor 11.00 Uhr sprang ich in den sommerlich warmen Schlossteich. Auf das Routing, sprich wo ist die nächste Boje hatte ich mich gut vorbereitet. Der Schwimmplan hing am Kühlschrank von meinem Kahnaletto. So konnte ich mein Tempo schwimmen. Da die Profis bald weit weg waren, war ich bald allein. Nur die Wasserwacht des DRK Kreisverband Dresden Land und ein Sup vom Veranstalter war in meinem Umkreis. Dann kam ein Duett Engel in meine Nähe. Sie hat mich mit ihrem Brustschwimmen mitgezogen, später ist sie abgezogen. Ihre weiße Badekappe gab mir zusätzliche Sicherheit bei der Orientierung. Die großen, gelben Bojen waren ausreichend und im richtigen Abstand. Streckenweise war die Sichtweise im Wasser so gut, dass ich die Zeit auf meiner Uhr ablesen konnte.
Nach 59 Minuten hatte ich es geschafft. Aber nein, ich war nicht Bester von hinten. 2 Schwimmer waren noch hinter mir. Nun war das große Stück vom Tria-Kuchen das Radfahren dran. 90 km sollten eine lösbare Aufgabe sein. Nur ja keine Panne. Plan RF hatte ich im Kopf und im Rucksack. Gleich auf den ersten Metern stellte sich ein gutes kraftvolles Gefühl ein. Kraft, Ausdauer und Streckendetails alles da. In der 2. Runde nahm ich externe Getränke am VP am Ortsausgang Moritzburg an. Der Streckenposten am Getränkestand hatte es echt drauf. Er ging in die Hocke so das ich sehr gut zugreifen konnte. So eine Übergabe im laufenden Betrieb hatte ich vorher nicht so geübt. Es war perfekt. Dem Helfer möchte ich ein großes Dankeschön aussprechen. Die 3. Runde lief ebenfalls gut. Gegessen hatte ich 2 Riegel von GU. Getrunken in regelmäßigen Abständen.
Nach etwas über drei Stunden erreichte ich wieder den Wechselgarten. Rad abgestellt und Laufsachen an. Im 5er Pace konnte ich beginnen. Mein Ziel war es locker und ohne Gehminuten durchzukommen. Nach 37 Minuten schloss ich die erste Runde ab. Nun waren es nur noch zwei. Ab und zu der Blick auf die Uhr, nur nicht über-pacen und am Ende einbrechen. Mit einem Lächeln ging es auf zur dritten Runde. Power war noch genug vorhanden. Es wurde Teilnehmertechnisch nun etwas ruhiger. Welche Laufzeit konnte ich erzielen? Eigentlich war mir das heute egal. Der Blick zur Garmin Uhr sagte mir das es unter 2 Stunden möglich ist. Also Tempo anziehen und den 5.30er Pace halten. Was mir auch gelang. Mein rechtes Knie wünschte mir zudem einen guten Tag. Ich durfte und konnte uneingeschränkt Multisport machen. Dafür bin dem Leben dankbar. Wo gingen meine Gedanken sonst noch hin? Eigentlich nur auf meine erste Halbdistanz. Und ob ich es noch einmal mache.
Stand heute sage ich JA. Den roten Teppich konnte ich mit einem kleinen Zielsprint die würdige Ehre erweisen. Auf meiner Uhr stand eine Gesamtzeit von 6:15 Std.  In der offiziellen Liste steht jedoch 6:16 Std. Ich bin glücklich und zufrieden meine erste kleine Königsdisziplin im Triathlon geschafft zu haben. Vielen Dank an alle die mir diesen Tag ermöglicht haben. Sei es mit einer Freistellung von der Arbeit, mit Lob, mit konstruktiver Kritik, mit einer Empfehlung. Die Summe des Ganzen hat gepasst.
Der Trainingsplan von Reiner Mehlhorn war auf den Punkt. Eli Kammler von der Physiotherapie Schrick hat mein Knie über Wochen gut behandelt. Die Tape’s von Ute Teuber gaben mir zusätzliche Sicherheit.
Was kommt als nächstes dran? Nächstes großes Ziel zweiter Versuch über die 10.000 Meter im Schwimmbad, die 60 km Mauerweg noch abwandern, Im Oktober beim Dresden Marathon will ich den nächsten Marathon laufen. Meine Etappe beim Ultralauf 10 werde ich abfahren mit dem Rad. Lebt Eure Träume, absolviert Eure Ziele. Dann können wir gesund und top in das weitere Leben gehen. „Nicht Aufschieben muss es heißen, ​ sondern machen.“


Rewe Team Challenge

Die Rewe Team Challenge ist immer ein kleines Highlight für mich. Dienstfrei beantragt und genehmigt. Die Trainingseinheit im Tempospiel hat sich für meinen Doppelstart bestens geeignet. Denn ich wollte ja nicht nur 1mal laufen. Meine Orga, hier eine kleine Herausforderung.
Zum Glück hat das erste Team Cultus Dresden für die 2. Startwelle gemeldet. Das zweite Team E.Infra hatte für die 4. Startwelle gemeldet. Diesmal beschloss ich die Stunden vor dem Rennen ruhig/er zu verbringen. Man wird ja nicht jünger und ich wollte zwei gute Zeiten hinlegen.
Zum Rückweg von meiner ersten Welle zur zweiten hatte ich mir ausreichend Gedanken gemacht. Der kleine Umweg über die Bürgerwiese und dem Rathaus erwies sich theoretisch und praktisch als optimale Variante. Wichtig war zudem bei den ersten 5 km von ganz vorn zu starten, damit genug Zeit für den Rückweg bleibt.
Der erste Start klappte ganz gut. Ich konnte gleich Fahrt aufnehmen und im 4er Pace Fuß fassen. Die Streckenführung hatte sich leicht verändert. Da ich den Streckenplan gelesen hatte, war das kein Problem. Nach 21:25 Minuten schnellte ich über die Ziellinie.
Ruckzuck zum Ausgang und im Wanderschritt zum Kulturpalast. René der Teamchef vom E. Infra Team wartete am Schnellrestaurant auf der Wilsdruffer Str. mit meiner Startnummer auf mich. 5 Minuten vor der verabredeten Zeit war ich schon da. Nochmal runterschalten, zur Ruhe kommen, um fit für die 4. Welle zu sein.
 
Pünktlich 20.00 Uhr gab es vom Radio Dresden Moderator den Startschuss. Viele, viele Läufer/innen wollten mitlaufen. Ich konnte mich noch etwas am Rand vorsichtig nach vorne schieben, um gleich wieder mit Vollgas ins Rennen einzugreifen. 4er Pace ging, ich schaute nicht weiter auf meine Garmin Uhr. Volle Pulle was das Zeug hergibt, war mein Motto. Davon ließ ich mich von nix aufhalten. Auch nicht von dem Radfahrer am Km 3 der es trotz Security und Polizeiposten geschafft hatte, auf die Laufstrecke zu kommen.
Mein Fokus war voll und ganz auf die restlichen 2 km gerichtet. Am Arnoldbad ließ es sich trotz der vielen Läufer/innen sehr gut laufen. Die Wasserstelle konnte ich wegen meinem Trinkrucksack auslassen. Endlich die Straße zum Dynamostadion. Den Turbo in Bereitschaft setzen und auf der Zielgeraden im Stadion zünden. Meine Zeit 21:44 Minuten.
Damit war ich sehr zufrieden. Mein Kamerad Kai vom DRK Sachsen, KV Dresden fragten mich am Ausgang wie oft ich noch heute vorbeikomme. Für die medizinische Absicherung danke ich allen Kameraden sehr. Ebenso den vielen anderen Helfern (Ulf Kühne, Kevin Kleinichen, Sportfreund Heichen und viele andere).
Das Tape vom Laserzentrum Dresden war mir eine gute Hilfe für mein Knie, Danke Ute.
Reiner Mehlhorn mein Trainer war auch dabei. An seinem Zuruf „Lächeln“ werde ich noch arbeiten. Eigentlich wäre jetzt Schluss mit meinem Laufbericht. Der bei-nahe- Zusammenstoß mit dem Radfahrer ging mir aber noch im Kopf rum. Bin daher noch ein paar Meter ausgelaufen, um eine Lösung zu finden. Manche Dinge passieren einfach. Vielleicht war beim Blick zu sehr nach vorn gerichtet. Ich drehte wieder um und lief zurück. So konnte ich noch ein kleines Stück mit Jan Riedel laufen. Er war super schnell.
Die Laufszene Sachsen hat wieder ein super schönes Laufevent geschaffen. Ich bin gespannt wieviel Startwellen es 2023 gibt.


„Der Forststeig in der Sächsischen Schweiz ist eine anspruchsvolle Trekkingroute für geübte, trittsichere und gut ausgerüstete Wanderer und Läufer. Er führt linkselbisch meist auf einfachen Waldpfaden auf forstwirtschaftlichen Arbeitsgassen über 100 km durch einzigartige Landschaften der sächsisch-böhmischen Schweiz.“ …

So die Beschreibung in den gängigen Reiseführern 😊

Bei meinen Läufen über den Malerweg und Bergtest Wehlen hab ich die Wanderwege in der Sächsische Schweiz, die man auch laufen kann, lieben gelernt. Die Beschreibung oben und die Laufberichte einiger Läufer haben mich neugierig auf den Forststeig gemacht und so entstand mein Plan, zumindest Teile des Forststeiges zu laufen.

Einen geeigneten Termin für mein Vorhaben zu finden war, wegen meines vollen Terminkalenders 2022 nicht ganz einfach. Ich wollte eh nicht die Gesamtstrecke von 105km laufen und so hab ich mir eine „Lightvariante“ über 58km geplant. Das es anspruchsvoll werden würde war mir klar, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Waldwege teilweise keine Waldwege waren und deshalb an einigen Stellen eine Herausforderung darstellen würden.

Am 19.04.22 bin ich nach meinem 06:00-08:00Uhr Schwimmkurs-Termin in der Schwimmhalle Bühlau mit dem Auto nach Bad Schandau gefahren, hab mich in die S-Bahn nach Schöna gesetzt und konnte gegen 09:45Uhr starten.

Die ersten 2km geht’s zum Warmlaufen auf flacher Strecke auf dem Elberadweg Richtung Decin. Direkt an der Grenze zu Tschechien dann’ steil bergauf und entlang des Gelobtbaches hoch zum Grund- und Kriegsweg. Der Einstieg gab mir eine Vorahnung was da an Höhenmetern noch kommen sollte 😊

Am Kriegsweg gingen dann die Herausforderungen los. Die Stürme der letzten Jahre und der Borkenkäfer haben den Bäumen stark zugesetzt und der Forst musste den Wald von umgefallenen und kranken Bäumen beräumen. Das machen die Kollegen mit schwerer Technik und so sahen die Waldwege dann auch aus.

Ich stand plötzlich mitten im Wald und es war kein Weg mehr erkennbar. Also war Improvisatin gefragt, um mit Hilfe von Komoot einen Weg zu den nächsten größeren Wegen zu finden. An Laufen war nicht zu denken, es ging nur klettern – kreuz und quer am Hang, über gefällte Bäume und tiefe Forstmaschinenspuren. Nach gefühlten Ewigkeiten hab ich den richtigen Weg irgendwie dann doch gefunden und fing an zu rechnen.

Mir wurde klar, wenn ich die Strecke nicht kürze, wird`s ein langer Tag und ich komm vielleicht erst nach Sonnenuntergang in Bad Schandau an. Das wollte ich nicht und entschied die Strecke um ca. 17km zu kürzen und die Schleife nach Tschechien wegzulassen. Irgendwann hol ich diesen Streckenabschnitt, der auch sehr schön sein soll sicher nach.

Am Hühnerberg bin ich dann nicht nach links abgebogen, sondern geradeaus, entlang der Grenze über die Fuchsbachstraße (was keine Straße ist 😊), bis zum Sommerhübelweg gelaufen. Dort war ich dann wieder auf meiner geplanten Strecke.

Einfacher wurde es aber trotzdem nicht. Die Wege endeten immer wieder im Nichts und ich musste improvisieren. Das machte den Lauf aber interessant und abwechslungsreich. Ich bin an Steinen und Aussichten mit genialem Blick auf den Elbsandstein herausgekommen, die ich sonst vielleicht nie wahrgenommen hätte.

Der Weg zum Pfaffenstein war auch wieder mit gefällten Bäumen zugestellt, weswegen ich wieder meine geplante Strecke verlassen und einen kleinen Umweg laufen musste.

Beim Passieren vom Gohrisch und auch vom Pabststein ist mir klar geworden, dass es nicht immer sinnvoll und einfacher ist, um die Steine drum rumzulaufen. Die Wege auf die Gipfel wären wahrscheinlich einfacher gewesen. So war wieder klettern und Wege finden, statt Laufen angesagt 😊.

Die letzten Kilometer wurden dann aber einfacher, es ging auf Wanderwegen bergab. Nach 43,5km und 1800HM bin ich glücklich und zufrieden am Bahnhof Bad Schandau angekommen.

Der Forststeig war vor allem für meinem Kopf wichtig, um mit unvorhersehbaren  Situationen, die auf langen Distanzen immer passieren können, umzugehen. Im Sommer steht der Mauerweglauf mit 160km an, da ist es wichtig auf sowas vorbereitet zu sein. Dafür hab ich jetzt eine Plan.

Es war es ein schöner Lauf und ein sinnvolles Training für die kommenden Herausforderungen. Ich bin optimistisch und freu mich auf alles was im Sommer kommt, egal wie es ausgeht 😊.

hier der Track Komoot

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Über diesen Lauf und meine anderen Wettkämpfe vm Ultralauf bis zum Ironman erzähle ich gern in einem Vortrag. Dabei gebe ich auf sympathische und kompetente Weise einen Einblick in den Alltag eines ambitionierten Sportlers, Trainers und Organisators von Sportveranstaltungen. Spanne einen Bogen in das tägliche Arbeitsleben und gehe auf die Themen Zeitmanagement, Selbstorganisation, Motivation und “work life balance” ein. Für einen Termin schickt mir bitte einfach eine Anfrage über das Kontaktformular



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Thomas Müntzer Platz
Sonntag, 24. November 2024
um 10:00:00 Uhr   (nähere Infos)