Corona hat uns 2021 immer noch im Griff und so musste der Fichtelbergultra auch in diesem Jahr abgesagt werden. Janine und Ronald wollten die Startplätze nicht wieder aufs nächste Jahr verschieben, sondern boten die Möglichkeit den Lauf individuell zu laufen. Das war sowieso unser Plan und so hatte ich mich mit Kerstin, Cathleen, Carmen, Torsten und Jörg verabredet am 29.05.21 die Strecke gemeinsam zu laufen.
Am Freitag mussten wir den Schloss-Triathlon Moritzburg absagen und so war der Lauf gleichzeitig die Möglichkeit meinen Frust über diese Absage zu verarbeiten.
Die Strecke hatte ich auf meine Polar VV geladen und es konnte losgehen – Start 9Uhr am Wasserschloss in Klaffenbach. Zu uns gesellten sich Bettina und Angela aus Auerbach, die den Fichtelbergultra als Trainingslauf für den TAR im Sommer nutzen wollten.
Die Strecke geht stetig 1600 Höhenmeter bergauf und führt über Waldwege, Wiesen und Äcker, aber auch relativ viel Asphalt. Beim raus laufen aus Chemnitz bietet sich ein schönes Bild auf die alte Industriestadt.
Das Profil der Strecke bietet auf den ersten 40km im Wechsel sachte Anstiege und lange bergab Passagen. Wir laufen durch Burkhardtsdorf und nach 11km liegt uns Auerbach zu Füßen. Auf einer alten Bahntrasse geht`s an Auerbach vorbei bis zum Waldrand, wo Jörg uns den ersten Verpflegungspunkt eingerichtet hat.
Ich hab zwar meine Verpflegung im Rucksack dabei, es ist aber immer wieder motivierend, wenn man weiß hinter der nächsten Ecke steht ein Auto und Freunde warten auf uns.
Es geht weiter durch den Geyerischen Wald, am Fernsehturm vorbei und dann auf Grobschotterwegen wieder ins Tal nach Oberscheibe um danach auf einem Grasweg wieder den Berg hochzulaufen.
Dann plötzlich haben wir am Horizont das Ziel vor Augen – der Fichtelberg mit 1214,79 m ü. NHN der höchste Berg in Sachsen liegt im Regennebel vor uns. Auf der Strecke bleibt es aber trocken und die Sonne kommt raus 😊
Es geht weiter bergauf über Wiesen, Äcker durch den Wald – Natur pur – Zeit zum Abschalten, Bäume umarmen, Vögel beobachten und die Gedanken sonst wohin fliegen lassen.
Wir erreichen den Willy-Brunnen, der früher eine Pferdetränke „Tränktrögel“ war und von Waldarbeitern zu einem Brunnen ausgebaut wurde. Bei Temperaturen um 8°C haben wir heute keine Abkühlung nötig.
Auf dem Weg weiter bergauf entlang der kleinen Mittweida und 5km vorm Ziel holt uns ein Hagelschauer ein. Kurz danach kommt die Sonne wieder und lässt die Waldwege „dampfen“.
Auf den letzten 3km sind gut 300 Höhenmeter zu überwinden und wir erreichen den Reitsteg. Der Nadelwald, an dem wir jetzt entlang laufen hat auch schon bessere Zeiten erlebt und etwas skuriles.
Vom Reitsteg geht ein schmaler Pfad nach links weg und über die 10 Stufen der Himmelstreppe stehen wir im Ziel – auf den Gipfel vom Fichtelberg 😊
Hier wartet unser Supportteam mit heißem Tee, heißem Kaffe, Kartoffelsuppe und Melone. Die können wir aber, wegen den nächsten heraufziehenden Regengüssen nicht genießen. Deshalb setzen wir uns in die Auto`s und fahren glücklich und zufrieden nach Hause.