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Ultrabalaton

Nun hat dieses Jahr die zweite Reise von Läufern aus Dresden, Berlin und Umgebung zum Ultrabalaton stattgefunden. Während voriges Jahr „nur“ zwei 6er Teams von uns am Ultrabalaton starteten, waren es dieses Jahr schon drei.

Ich kann kurz berichten, dass wir die 10 Tage ohne Vorkomnisse aber mit vielen Erlebnissen „überstanden“ haben und alle gesund zurückgekehrt sind. Jeder Läufer ist in der Woche zwischen 60 und 100 km gelaufen und manchmal ins Schwitzen gekommen. Wir haben u.a. eine Runde um den größten Binnensee Mitteleuropas gedreht und auch zum höchsten Bergspitze Ungarns (1014 m) hochgelaufen und Städte besucht, die wir bereits während unserer Laufreise nach Skopje (2012) tangiert haben.

Ich „habe keine andere Wahl“, als die Reise auch im nächsten Jahr zu organisieren. Dies mache ich gern und freut mich, dass die meisten, die dabei waren, sich die Strapazen auch im nächten Jahr antun wollen. Natürlich bestand die Reise nicht nur aus Laufen. Wir hatten ausreichend Zeit gehabt, Gasstätten zu besuchen, im Freien zu picknicken und paar schöne Städte Ungarns anzusehen.



Am 5.6. war es endlich wieder soweit.
Meine Heimatstadt rief zum Europamarathon.

Während meine Familie noch schlief> im Hotel Oma/Opa, machte ich mich auf zum Start beim Europamarathon über die Halbmarathondistanz um 9.20 Uhr.

Die Strassensperrungen  wollte ich zu dem noch umfahren.

Auto in der Altstadt geparkt. Verbotsschilder konnte ich keine entdecken….

Dann ab ins Org.Büro meine Startnummer abholen. Das ging fix von Statten.

Um den Rücken und die Beine schön locker zu bekommen, ein paar dementsprechende Übungen gemacht.

Danach gab ich sämtliches Gepäck, Technik(Handy,Polaruhr) sogar meinen Laufrucksack ab.

So war ich frei für den HM in Görlitz.

Reiner Mehlhorn mein Trainer gab mir auf den Weg mit -als weitere Vorbereitung für den Schlosstriathlon – die erste Hälfte locker zu laufen. Und erst in der zweiten Hälfte Wettkampftempo einzulegen.

Vorher bin ich nochmal zum Parkplatz meines Autos gerannt. Dabei sah ich eine Politesse rumgehen.
Mist ich hatte ein kleines Briefchen dran.

Die Dame habe ich darauf angesprochen.
Sie meinte nur Anwohnerparkzone….
Ja. Sie erschien mir ganz nett. ..

Um die 15€ zu sparen, redete ich mit ihr über Sport. Was sonst?.
Laufen war nicht ihr Hobby, nur Inliner und Volleyball.

Dann meine Frage: Können Sie nicht ein Auge zudrücken? Mh war ihre Antwort und welches mein Auto wäre.
Na,mal sehen> ob sie Wort hält.

9.20 Uhr Start.

Deshalb bin ich diesmal von ganz hinten gestartet.
War eine coole Erfahrung,ohne Stress loszulaufen.

Die ersten 5-6 km fielen so fast von alleine.

Mein Frühstück wollte dann wieder raus. Die herrliche Landschaft bot dafür genug Platz.

In Schlauroth hielt ich kurz inne, denn hier war ich 2015 mit einem Handbiker kollidiert.
Diesmal waren diese durch und es ging ruhig weiter.

Ab km 10 erhöhte ich dann langsam mein Tempo.

Von den unnötigen Strassenseitenwechseln vieler Läufer lies ich mich nicht anstecken.
Kannte ich doch die Strecke und wusste wo es Sinn macht und wo nicht die Seite zu wechseln.

Ab km 11 in der näheren Umgebung meiner Kindheit dann endlich Wettkampftempo.
In Kunnerwitz ging es bergab. Das Rennen machte hier so richtig Spass.

Ebenso das Überholen.

An der Kreuzung zur B99 standen -wie auch an anderen Kreuzungen- Polizei und Streckenposten.

Dann war ich auch schon im letzten Drittel des Tages.

Die Zittauer Strasse machte richtig Spass.
Der Weinberg (heisst nur noch so) war auch bald bezwungen.

Ein Läufer vor mir wurde von einem RTW des ASB abgeholt. Die Hitze des Tages forderte ihr erstes Opfer.

Von der Goethestraße über das Blockhaus ging es in Richtung Grenzübergang Stadtbrücke . Die lies ich zunächst rechts liegen.

Ein Schüler der die 5km Strecke lief, sorgte für weiteren Power. Denn diesen nutzte ich nun als Tempohasen.

Seinem enormen Tempo konnte ich kaum folgen. Aber ich blieb dran.

Dann endlich das „Noch“ 195m Schild. Hier setzte der Schüler (Fan von Jame Nr.10) zum Schluss Sprint an. Okay und tschüss dachte ich mir.

Aber gefühlte 25 Meter vor dem Ziel könnte ich ihn doch noch überholen.

Leider war er im Zielbereich zu schnell weg. So konnte ich mich für das Ziehen nicht bedanken.

01:50…Std zeigte die Uhr für mich heute an.
12. Platz Ak 45; 90. Platz insgesamt .

Darüber war ich ganz glücklich.

Doch der Läufergott sah das etwas anders…
Das wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Mein weiterer Plan war Urkunde abholen, Massage und Mittagessen im Hotel Oma/Opa…

Auf diesem Weg sprach mich plötzlich meine Mausi an :“ Wo ist denn unsere Tochter Leonie…?“ .

Von der Zeit her,müsste sie fast zeitgleich mit mir angekommen sein…

Okay,dann hole ich Ihre Urkunde gleich mit ab.

Aber es gab keine Urkunde für Leonie.
Meine Gedanken begannen langsam an zu arbeiten.

In der Warteschlange zur Massage holte mich meine große Tochter Linda ab, mit den Worten“Leonie liegt verletzt an der Stadtbrücke…“

Da war ich nun plums am Boden…
Zum Traurig sein blieb keine Zeit.

Denn die Läuferin Heike vom Klinikum Gőrlitz wollte uns zu Leonie führen.

Heike gab ihre kleine Tochter meiner Frau an die Hand. Dann rannten wir zwei los.
Einige dachten Hartmut bekommt mal wieder nicht genug. Diesmal war es aber unfreiwillig.

Am Punkt in polnischen Teil von Görlitz angekommen,war Leonie weg.
Nur wo ?
Die Streckenposten sprachen kein deutsch oder englisch.

Der nächste mobile Posten vom polnischen Strassendienst sprach auch nur seine Landessprache …

Läuferin Heike kannte den Weg zum Krankenhaus in Zgorzelec…

Zum Glück rief mich da Linda an und teilte mir mit,das Leonie im Erste Hilfe Zelt im Zielbereich in Görlitz liegt.

Heike und ich liefen nun wieder zurück.

Angekommen im Zelt,habe ich erstmal Leonie in den Arm genommen.
Der Arzt meinte nur: „nix auffälliges,nur zu wenig getrunken… Kein Krankenhaus.“

Vor jedem Start schicke ich immer ein Stossgebet nach oben. Diesmal muss es aber zu leise gewesen sein.

2015 bin ich mit Leonie zusätzlich die 5 km gelaufen, da war nix passiert. Und diesmal…

Meine kleine Tochter wollte noch eine Massage.
Zum Abschalten holte ich mir auch noch eine ab.

Dann ging es zu Oma und Opa.

Das war mein verrücktester HM mit glücklichem Ausgang.

Das man viel Wasser trinken muss, das hat sie nun gelernt. Und das wir das besser kontrollieren sollten.

Hartmut Kohn



Rennsteiglauf 2016

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©Kerstin Siegel

Für mich begann der Rennsteiglauf schon am 20.5.16 um 10.00 Uhr an der Schwimmhalle Freiberger Str.Mit der Abreise vom Bus des Dresdner Laufsportladen in Richtung Eisenach. Gegen 14.00 Uhr erreichten wir unser Teamhotel am Startort.
Nach dem Bezug der Zimmer > Abholung der Startunterlagen in der City. Nach einem Imbiss lief ich die 10 Minuten zum Hotel zurück. In Ruhe die Laufsachen für den nächsten Tag geordnet. Die Wetterprognose versprach warme Temperaturen. So dass ich mich für Sportzeug kurz entschieden habe. Bei den Schuhen fiel meine Wahl auf den GTX-12 von BROOKS. Nach etwas Fernsehen begann für mich die Nachtruhe um 21.30 Uhr.

Um 3.40 Uhr wachte ich ohne Wecker auf. Ohne Hektik aufgestanden. Da noch Zeit bis zum Frühstück war, machte ich noch ein bisschen Rückenschule. Pünktlich um 4.30 Uhr war dann die Gruppe beim Hotelfrühstück versammelt. Gegen 5.20 Uhr machten wir uns dann auf zum Eisenacher Marktplatz. Die Wechselsachen konnte man in den bereit gestellten,gelben Lkw’s  abgegeben. Dann konnte ich voll in die/meine Läuferwelt abtauchen. Tolle Atmosphäre, sogar ein Hubschrauber umkreiste uns.FB_IMG_1463802239236
IMG_20160521_054152Punkt 6.00 Uhr erfolgte der Startschuss zum 44. Rennsteiglauf. Zuerst ging es durch die City in Richtung Stadtgrenze. Mein Anfangstemo musste ich immer wieder reduzieren. Um nicht zu sehr in die Anfangseurophie zu verfallen. Eine Zielzeit hatte ich bei meinem 2. Wettkampf-Ultra nicht direkt im Visier. Zufrieden und Gesund ankommen das war mir wichtig. Im Wald erwachten dann unerwartet meine Ambitionen als Fotograf. Meist läuft man ja im Tunnel und achtet nur aufs Ankommen. Das wollte ich diesmal vermeiden. So konnte ich diesen und jenen Moment einfangen. Z.b den Läufer in der AK M 77 . Die ersten Anstiege bin ich bewusst gegangen,um Kraft zu sparen.
Kurz vor Kilometer 20 bin ich über eine Wurzel gestolpert. Meine Mitläufer haben mich sofort um mich gekümmert. Aber nichts ist passiert.
Weiter zum nächsten Kilometer-Schild. Die Versorgung an den VP’s funktionierte gut. Die Idee mit den wta-Umwelzonen gefiel mir sehr. So wurde man regelmäßig an sein Umweltgewissen erinnert. 99,9 Prozent der Teilnehmer hielten sich dran,ihren Müll nur den vorgesehenen Umweltzonen zu entsorgen. Die ersten 25,2 km des Tages waren in 2:57:33 Std geschafft.
Nächstes Etappenziel war die 50 Prozent – Marke von 37.5 Km.< Kurz vorher kam ich noch mit Marco Angermann ins Gespräch. Über Facebook kannten wir uns schon lange, so war mal ein persönliches Kennenlernen möglich. So ging es locker weiter zum nächsten Etappenziel die Marathon-Distanz am Rennsteig. Meine Polar-Uhr mit Laufsensor zeigte immer etwas mehr Kilometer an. (Am Ende 79.90 km)FB_IMG_1463812731111
Bis dato lief es sehr gut für mich. Am km 50 dann schrieb ich, es sind nur nur noch „läppische 22,7km“. Dies sollte sich noch rächen. Denn ab hier setze der Kampf ein. Mein Tempo wurde merklich langsamer.
Ab VP Oberhof konnte ich die 1Km Markierungen des HM nutzen. Kurz vorher lies ich mich von einem Trabant in Rennsportoptik fehlleiten. Aber der aufmerksame Streckenposten schickte mich mit einem breiten Grinsen wieder auf die richtige Route. Am Wochenende davor lief ich noch mit Ines Köhler einen Trainings-HM. Da wußte ich ja ,wie gut sie drauf ist. Mein Kopf-Ziel war es,vor ihr anzukommen.
Am VP km 51.3 dann klopfte sie mir ganz entspannt auf die Schulter. Ab da fühlte ich mich gejagt und mein Wettkampf war so richtig gestartet. Ich versuchte mein Tempo etwas zu erhöhen. Bis km 60 gelang es mir auch. Dann zog Ines souverän an einer Bergab-Passage vorbei und ich beschloss sie ziehen zu lassen. Ein kurzes Winke,winke und ich war wieder allein mit meinem Kampf.
FB_IMG_1463832121604Bis zur 65er Km-Marke klappte das Laufen dann noch ganz gut. 8 Std war ich nun schon auf dem Rennsteig unterwegs und ich hatte ja „nur“ noch 7,7km vor mir. Das war aber ein richtiges hartes Stück Arbeit. Den höchsten Punkt der Etappe mit 980 üNN hatte ich da auch schon hinter mir. Selbst bei den nun überwiegenden Bergab Passagen konnte ich keine große Fahrt mehr aufnehmen. Der Akku war im Prinzip alle, aber das Notstromaggregat lief noch.
Jetzt begannen die üblichen Rechenspiele. Wann bin ich endlich da. Wie weit ist es noch. Es half alles nichts, ich musste und wollte es noch aus eigener Kraft schaffen bis nach Schmiedeberg. Das 70/71er Km Schild habe ich nicht gesehen. Ich entdeckte zum Glück immer wieder die Schilder vom HM. So auch die 19. Ab hier war mein Akku auch wieder ausreichend regeneriert und ich konnte noch 2 schöne Kilometer aufs Strassen-Parkett legen.
Mein mp3 Player hielt diesmal sehr gut durch. So konnte ich die ganze SM-Zeit Musik hören. Diesaml bin ich bewusst mit Musik gelaufen,um voll von der zivilen Welt abzuschalten. Wald und Natur habe ich trotzdem genießen können.
Nach 9 Std war das Ziel nicht mehr weit und konnte letzte Kräfte mobilisieren. Auf den letzten Metern konnte ich zielmeine Beine zu einem packenden Schlußsprint überreden. Das machte meine Läuferseele versöhnlich. Der Zielgong ertönte für mich nach 09:04:45 Std.

Im Zielbereich führte ich dann noch ein paar Gespräche, bevor ich mich in Richtung Dusche aufmachte. Mein Finisher T-Shirt und meine Urkunde wollte ich natürlich auch noch haben. Beides funktionierte schnell und reibungslos. Nachdem diese Kür erledigt war, konnte ich mich auf den Weg zum Bus-Parkplatz machen.
Direkt nach der Ankunft hatte ich dieses Detail völlig vergessen. Das war Alles weg. Zum Glück erreichte ich meinen PT Reiner Mehlhorn. Er gab mir die nötigen Info’s. So fand ich unkompliziert den Abfahrtsort am Güterbahnhof. Den Dresdner Laufsportbus erreichte ich fast auf die Minute um 17.00 Uhr.
Gepäck verstaut und nach kurzer Wartezeit fuhren wir nach Dresden los. Es war cool, nun einfach dazu sitzen und ganz bequem zurück zufahren.

Kurz vor 21.00 Uhr kamen wir am Sonnabend wieder an der Schwimmhalle Freiberger Str an. Mir hat der Ausflug zum Rennsteiglauf sehr gut gefallen. Das war bestimmt nicht meine letzte Teilnahme beim SM.
Meine Laufzeiten:
25,2 km  02:57:33
37 km     04:21:14
54 km     06:39:01
64 km     07:56:23
Ziel         09:04:45

Nun heißt es für mich, Vorbereitung auf die Rewe-Teamchallenge und den Schlosstriathlon in Moritzburg. Synchron geht die Vorbereitung zum Ultralauf 5.0 „Auf den Spuren der Wettiner“ weiter.

Danke sagen möchte ich noch:
Meiner Mausi für die Auszeit an dem Wochenende.
Meinem PT Reiner für die Trainigspläne.
Ute Teuber von ars medica für das Tapen.
Norman Heidenbluth von der gleichnamigen Physiotherapie für den Rehasport vorab.
Der Firma GU für die Ausrüstung mit Gel’s.
Und meinen Kollegen vom Restaurant Kahnaletto für das Verständnis für meinen Sport.

Foto1 ©Kerstin Siegel
Foto2-6 ©Hartmut Kohn



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