Monatsarchive: April 2016

Am 16./17.4.16 fand ja in Radebeul der Treppenmarathon statt.

Kurzfristig sprang ich in der Dreier Seilschaft vom VW Zentrum Dresden ein.
Nach einer langen Arbeitswoche holte mich Ronny Kahlheis vom Kahnaletto ab,um 22.00 Uhr.
Oben am Gipfel bezog ich mein Nachtquartier. Ronny’s Chef stellte dafür einen Transporter zur Verfügung.
Danke.
Anschließend ins Startareal am Gipfel des METM.
Cool die Atmosphäre. Die Alleingänger, so auch Mel Wölky, waren da schon seit 16.00 Uhr auf der Strecke.
Gespannt wartete ich oben auf Mel. Bald kam sie an mir vorbei.
Nach ein paar kurzen Worten war sie schon wieder in der Nacht verschwunden.
Ich versuchte mit autogenen Training vom Arbeitsmodus in den Sportmodus zu schalten.
Was mir auch ganz gut gelang.
Um Punkt 0.00 Uhr ging ich als Erster meines Teams ins Rennen. Nach einem Durchgang wechselte ich mich mit Wolfgang Grille und Ronny noch ein paar Mal ab. Damit sich meine beiden Staffelfreunde  warm laufen konnten.
Dann hieß es für mich Nonstop bis Runde 25 durchlaufen. Da ich nur Zeit bis ca. 5.00 Uhr hatte….
2mal war ich hier schon als Alleingänger dabei. So konnte ich routiniert meine Runden ablaufen.
Dabei versuchte ich den Kontakt zu Mel aufrecht zu erhalten. Denn in der Nacht war die schwierigste Zeit.
Genau da wollte ich für sie da sein,um sie mit Worten und Gesten am Laufen zu halten.
Um 3.24 Uhr setze dann der angekündigte Regen ein. Mir Persönlich machte das nicht viel aus. Ich hatte da ja nur noch ca. 90 Minuten vor mir.
Um etwas früher ins Transportbett zu kommen, erhöhte ich mein Tempo.
Dabei immer ein Blick für die Alleingänger, die nun schon seit über 11 Stunden auf der Treppe waren.
Ich fühlte mit ihnen, wußte ich doch was sie so  durchmachen.
Cornelia Diessner aus Görlitz vom Europamarathon sah man die Anstrengungen etwas an. Auch sie kämpfte souverän weiter.
Durch mein Tempo bekam ich in diesen Tunnelblick. Genau in der Zeit war plötzlich Mel weg.
Ein Helfer sagte mir, sie liegt im Zelt.
Mist,dachte ich mir. Ich wollte ihr doch genau da helfen…
Bevor ich mich auswechseln lassen konnte, war Mel wieder da.
Beim nächsten Durchgang versuchte ich sie aufzumuntern und weiter zu kämpfen. Für sich und ihr Spendenprojekt in Rumänien.
Ronny und Julia reichten mir an jeder Runde meine Trinkflasche mit Energy von GU.
So gegen 4.15 Uhr zeigte mir Ronny an. Das ich nur noch 2 Runden laufen müsste, um die 25 voll zu bekommen. Da es noch so früh am Morgen war, wollte ich noch ein paar Runden zusätzlich laufen.
Meine Ultralauffreundin Kerstin Licht-Schwieck , gab mir aber einen „Weckruf“  gegen 4.30 Uhr das meine letzten Rundenzeiten zu langsam für’s Team waren.
Damit Wolfgang und Ronny bis 16.00 Uhr die 100 Runden noch voll machen konnten,lies ich mich um 4.45 Uhr auswechseln.

Schnell ins Zelt, nasse Klamotten aus, warme lange Sportsachen an und wieder in Richtung Treppe.
Da sah ich sie wieder die Mel.
In Ruhe zu ihr gesprochen > durchzuhalten, kämpfen und den Regen zu ignorieren.
Eine Runde hab ich sie noch begleitet auf ihrem Spenden-Weg.
Danach musste ich mich leider verabschieden,um etwas zu schlafen.

Um 6.00 Uhr kam ich im Transporter abseits der Strecke in den Schlafsack.
Vor Aufregung kam ich nicht so richtig zur Ruhe.
Um 7.00 Uhr wurde ich auch ohne Wecker munter. Ein Krampf im rechten Bein beendete meinen Schlaf.
Egal, aufgestanden in in Richtung Treppe gewandert.
Am  Wendepunkt auf Mel gewartet. Da kam sie und ging gleich in Ihre nächste Runde.

Ich machte mich bereit für meinen nächsten Start. Quickfit hatte mich für sein 50er Staffelteam gewinnen können. Punkt 8.00 Uhr startete ich als Eröffnungsläufer in eine Runde.
Hätte nie gedacht mit meiner Vorbelastung so gut in den Treppen-Sprint rein zu kommen.

Nach 6.45 Min war das Rennen für mich vorbei.
Mel, meinen Teams Quickfit und VW Zentrum wünschte ich noch ein gutes Rennen.
Um 8.50 Uhr holte mich mein Arbeitskollege vom Kahnaletto mit seinem Auto zur Arbeit ab.

Um 10.00 Uhr stand ich nach einer schönen Dusche am Herd .
Punkt 12.00 Uhr war das Restaurant voll. So ging mein Ultra weiter,nur auf einem anderen Level.
Es klappte alles perfekt. Mein Team war nun ein anderes…
Mit sporadischen Blickern zum Liveticker verfolgte ich weiterhin den Treppenmarathon.
Sah so, wie Alle kämpften.
Ich kämpfte da am Herd mit dem Mittagsgeschäft auf dem Kahn. Auch hier gab es viele Runden und Pfannenwechsel.

Von 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr wollte ich eigentlich im Keller der „Marion“ bei „IDA“ im Keller ruhen. Daraus wurde an diesem Sonntag nix. So hab ich mich kuzer Hand in die Strassenbahn gesetzt und bin nochmal nach  Radebeul rausgefahren.
Da war sie wieder die Göttin unter den Treppen. Schon von weiten konnten ich sie sehen, die Marathonis in Richtung Gipfel des sächsischen Mt.Everest.

Ich wollte nochmal hoch. Schauen was Mel, Ronny und Wolfgang so machen.
Mel hat super gekämft und nach 81 Runden, mit neuer PB-Rundenzahl, ihr Rennen beendet.
Mein Team vom VW Zentrum hat nach 15:21:14 Std die 100 Runden geschafft.
Toll mein Respekt und Glückwunsch. Wer kämpft kann gewinnen.

Dann hieß es auch schon wieder Abschied nehmen von der Spitzhaustreppe.
Denn auf mich wartete schon weider die Strab zurück in die Arbeit.
Um 18.00 Uhr war wieder kochen auf dem Theterkahn angesagt.

Viele fragen sich nun, wie hat der das Alles geschafft ?
Das geht nur mit einer fundierten Vorbereitung, incl. Trainingsplan einem großen Willen und sehr viel Verständnis vom privaten und beruflichen Umfeld.

Um 23.30 Uhr bin ich am Sonntag dann zu Hause todmüde ins Bett gefallen.

Danke sagen möchte ich meiner Mausi für ihr Verständnis ,meinen  Kollegen, Reiner Mehlhorn für seine Trainingspläne, Kerstin Licht-Schwieck für ihre Zusprache während der Nacht, allen Helfern an der Treppe. Ulf Kühne und seinem perfekten Orga.team, meinen Sponsoren und all meinen  Fans.

2017 will ich hier wieder antreten, mit hoffentlich mehr Zeit.



Tolles Wetter und Hauptstadtflair – der Berlin-Halbmarathon am ersten Aprilsonntag war ein schönes Erlebnis. Ich habe zwar bereist schon fünfmal den Berlin-Marathon absolviert, doch bei der halben Distanz bin ich dort das erste Mal an den Start gegangen. Zumindest fast, wie ich im Programmheft entdeckte. Denn der Halbmarathon beruft sich auf die Tradition des Ostberliner Marathons, der über Jahre Friedenslauf hieß. Und dort habe ich als 1989 als 30-Jähriger mit Lauffreunden bereits die 20 Kilometer absolviert, was damals nicht nur in Berlin, sondern auch beim Dresdner Friedenslauf so üblich war.

Am 3. April stehe ich nun mit meinem Sohn Sebastian, der seinen ersten Halbmarathon bestreiten will, auf der Karl-Marx-Allee. Ein munteres Gebrabbel umgibt uns mitten im bunten, internationalen Feld von etwa 30 000 Läufern. Stramme Waden mit der rot-weißen Dänenflagge. Vor uns eine Japanerin und zwei Reihen weiter ein stolzer Italiener in seinem Nationalfarben. Angepeitscht vom Sprecher schwingen wir kurz vorm Start die Arme nach oben, unterstützt von einer Läuferhymne. „Dafür lohnt es sich doch, beim tristen, grauen Märzwetter trainiert zu haben“, denke ich mir. Der Startschuss fällt, die Spitzenläufer machen sich auf den Weg. Erst eine Viertelstunde später geht es dann bei uns los.

„Eine Stadtbesichtigung zu Fuß“, wirbt der Veranstalter SCC Events für den Lauf. So eine Sightseeing-Tour ist er auch. Flott geht es vorbei am Alex. „Dort stand früher der Palast der Republik“, zeige ich auf den Bereich am Spreeufer, wo schon wieder kräftig gebaut wird. Nach zwei Kilometern kommt das Brandenburger Tor in Sicht. Ein schönes Gefühl, dort hindurch zulaufen, wo ich vor zwölf Jahren bei meinem ersten Marathon kurz danach überglücklich ins Ziel kam. Doch bei dieser Runde sind wir erst am Anfang. Vorbei an der Siegessäule geht es immer geradeaus. Eine scharfe Linkskurve am Schloss Charlottenburg, die Hälfte ist fast geschafft.

Auf dem Kudamm legt mein Sohn ein munteres Tempo vor, sodass ich zu tun habe, mitzuhalten. Dennoch greife ich immer wieder zur Kamera und filme, denn von dieser schönen Runde will ich ein Video schneiden. „Soll ich Dich mal fotografieren“, fragt mein Nachbarläufer. „Na klar.“ Der Mann hat Erfahrung. Im Lauf schwenkt er die Canon nach oben, macht tolle Bilder, wie ich später sehe. Ich berichte ihm, dass ich beim Berlin-Marathon schon fünfmal hier gelaufen bin. Doch der Potsdamer hat es schon auf zehnmal gebracht, erzählt er mir. Er hat sogar noch einen Tipp, wie ich beim Berlin-Marathon an einen Startplatz komme. Nämlich über eine Reisebüro. „Da musst Du dann bloß das Hotelzimmer mit nehmen“, erklärt er.

Die Beine werden mittlerweile zwar schon etwas schwerer. Doch eine Samba-Band trommelt unermüdlich am Straßenrand, als die Gedächtniskirche naht. Zahlreiche Zuschauer säumen die Strecke. Es ist zwar nicht ganz, aber fast wie beim Berlin-Marathon, bei dem eine Million Zuschauer uns Läufer anfeuern und auch dadurch die Tour immer wieder zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen.

Vorbei am Potsdamer Platz kommen wir dann wieder nach Ostberlin, laufen eine Viertelstunde später Seite an Seite durchs Ziel – wie sich herausstellt auf die Sekunde genau mit der gleichen Zeit. Im Ziel begrüßt uns mein Schwiegersohn und gratuliert. Berlin ist eben wieder eine Läufer-Reise wert, auch zum Halbmarathon. Für meinen Sohn steht jetzt fest, dass er sich jetzt auch bei anderen Läufen anmeldet.



Es ist schon eine gute Tradition, dass wir zu Beginn eines Laufjahres und der Vorbereitung unseres Marathons gemeinsam mit dem Dresdner Laufsportladen verdiente Dresdner Läufer auszeichnen.  Es sind Läufer, die durch tolle Leistungen in den Altersklassen aber auch durch jahrzehntelange Präsenz in der Dresdner Laufsportszene unseren guten Ruf als Sportstadt mitbegründen.Gerlad Laufsportladen      Foto ©Enrico Lucke

Ute Baldauf (M 3.45.47/AK 55) und Birgit Kretzschmar (HM 1.28.50/AK 50) haben sich dieses Jahr ihre Auszeichnungen mit großartigen Leistungen beim 17. Dresden Marathon redlich verdient. Diedrich Ewers und Bernd Kleider sind seit über 30 Jahren aus der Dresdner Laufbewegung nicht mehr wegzudenken, ihre Leistungen in Wettkämpfen und im ehrenamtlichen Bereich sind Laufgeschichte.

Wir gratulieren herzlich und wünschen weiterhin noch viele gute Sportjahre!

Herzlichen Dank sagen wir Lutz Melzer und Peter Eckstein für diese schöne Möglichkeit, verdienten Sportlern Dank zu sagen.

Auf zum 18. Piepenbrock Dresden- Marathon

Gerald Henzel
Vorsitzender Dresden Marathon e. V.



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